Auftakt

Wenige wissen, dass Halle seit dem 17. Jahrhundert als Schulstadt in aller Munde, seine Schulgeschichte mit der Gründung des Augustinerklosters Neuwerk auf dem Gelände des heutigen Botanischen Gartens beginnt. Zwar lässt sich nicht belegen, ob es im Kloster tatsächlich ein gesondertes Schulgebäude gab, oder ob man nur einen Raum den Schülern zur Verfügung stellte. Sicher ist aber, dass das Kloster Neuwerk ab 1116 mit dem Schulrecht der Stadt Halle belehnt wurde. Damit beginnt eine Jahrhunderte währende, eindrucksvolle Bildungstradition die institutionell, wissenschaftlich und personell weit über regionale, Grenzen hinauswirkt. Als sich Deutschland den Auswirkungen der zweiten industriellen Revolution zu stellen hat, setzt landesweit ein nachhaltiger Bauboom von Schulen aller Art ein. Die ehemalige Amtstadt Neumarkt gewinnt durch moderne Bebauungspläne der damaligen Zeit an Attraktivität. Schnell wachsen die Einwohner- und damit Schülerzahlen, die von der alten, 1827 entstandenen, Schule nicht mehr aufgefangen werden können. Die Stadt Halle erwirbt für 36.500 Mark ein 3780 m² großes Grundstück und nach dreijähriger Bauzeit wird 1878 der Schulbetrieb in der neuen „Volksschule für Jungen und Mädchen“ aufgenommen. Viele Kinder und ihre Eltern, Lehrer und pädagogische Mitarbeiter hatten seit damals auf die unterschiedlichste Weise mit der „Neumarktschule“ zu tun. Sie verbrachten einen mehr oder minder großen Anteil ihres Lebens hier, verbinden mit der Schule die verschiedensten Erinnerungen.
Heute wissen wir an der „Grundschule Neumarkt“ um all diese Traditionen und versuchen unseren Kindern in einer sich rasant verändernden Welt Kenntnisse und Kompetenzen zu vermitteln, mit denen Sie sich den vielen Herausforderungen schon ihres jungen Lebens stellen können. In nicht all zu ferner Zeit werden die uns anvertrauten Kinder eine Berufsbildung oder ein Studium aufnehmen. Die technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umstände in denen Sie heranwachsen, ändern sich ständig. Unser Ziel kann es dabei nicht sein, unsere Schüler zu gut funktionierenden Rädchen in einem Räderwerk zu machen, dass der Einzelne nicht mehr durchschaut. Sie sollen in die Lage versetzt werden, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Allseitig wollen wir sie bilden, ihre Stärken, Interessen, Talente gilt es zu entdecken und zu fördern. Dazu nutzen wir auch das Bildungs- und Erziehungspotenzial, welches wir vor unserer Haustür finden. Wie eine Spinne im Netz liegt unsere Schule umgeben von Bildungseinrichtungen ersten Ranges. Damit ist nicht nur der Botanische Garten (300m entfernt) gemeint, sondern auch das Landesmuseum für Vorgeschichte (800m entfernt), das Neue Theater (850m entfernt) , das Händelhaus (1000m entfernt), die Kunststiftung Moritzburg (850m entfernt), die Franckeschen Stiftungen, das Technische Halloren- und Salinemuseum mit seinen vielfältigen naturwissenschaftlichen Angeboten, des weiteren Galerien, Bibliotheken, Kinos und verschiedene sportliche Einrichtungen. Am weitesten, 1900 m entfernt, finden wir den Zoologischen Garten . All dies zusammengenommen und von allen Beteiligten bewusst gestaltet, besitzen wir sehr gute Voraussetzungen dafür, den uns anvertrauten Schulkindern einen schönen, abwechslungsreichen und nützlichen Start ins Schulleben zu ermöglichen.

 

Lit.: Historische Schulgebäude der Stadt Halle/Saale, Herausgeber Dieter Dolgner, 2003




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